Mit großer Freunde ging es für meine Arbeitskollegen und mich, dieses Jahr zum ersten Mal alleine in die Anlage hinaus. Über acht Wochen sollten wir jeweils einen zweiwöchigen Einblick in die wichtigsten Anlagenteile erhalten. Bei mir startete das Ganze mit der FCC-Anlage (Fluid Catalytic Cracking).
Am ersten Tag wurden wir von unserem Ausbilder Herrn Lederer begleitet, da weder meine Azubi-Kollegen noch ich eine Ahnung hatten wo wir uns anmelden mussten. Er zeigte uns das Gebäude indem sich die Anlagenfahrer des ersten und zweiten Prozessfeldes aufhielten. Nach einem kurzen Kennenlernen ging es auch gleich mit den Kollegen in die einzelnen Anlagen hinaus (was ein Stress).
Dort versuchte mir mein Kollege in einem ersten Rundgang zu erklären, was z.B. im Reaktor passiert. Das Problem an der Sache war, dass es in der Anlage sehr laut ist um alles verstehen zu können. Also setzten wir uns nochmal im Aufenthaltsraum zusammen und er hat mir noch mal in Ruhe erklärt was im Reaktor passiert. Von Tag zu Tag ergab das -zu Anfang verwirrende- Rohleitungsbild mehr und mehr Sinn und ich durfte die ersten Aufgaben alleine durchführen. Beispielsweise einen LOOP-Rundgang, bei dem verschiedenste Werte aus Temperatur und Druck erfasst werden und in einen kleinen Computer eingetippt werden.
Als die ersten beiden Wochen vorbeiwaren und ich mich mittlerweile in der Anlage gut auskannte, startete das Prozedere von neuem. Ein Wechsel in die Nächste Anlage stand bevor und es ging in die Top2, in der das Rohöl in einer Destillationskolone aufgetrennt wird (Siedetemperatur der Kohlenwasserstoffe). Dies hatte zur Folge, dass ich wie am ersten Tag ohne Orientierung mit meinem Arbeiter in der Top2 stand. Dieses Szenario wiederholte sich anschließend weitere zwei Mal, da ich noch die beiden Anlagenteile Tanklager und CHD vor mir hatte. Ihr fragt euch gerade sicherlich was in der CHD gemacht wird!? Die CHD dient zur Entschwefelung des Mitteldestillats (Diesel, Heizöl).
Die Zeit verging wie im Flug und ich lernte Tag für Tag Neues. Als die Zeit vorbei war hatte ich eine guten Einblick in die Benzinherstellung erhalten und finde mich in den Anlagenbereichen gut zurecht.
Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn ich wieder in die Anlage darf ; – doch jetzt geht es erstmal 9 Wochen zur Xervon zur Metallausbildung.
Euer Jonas